Nicolai Pfeffer »präsentiert starke dynamische Kontraste, Farbenreichtum, Feingefühl und Leidenschaft«, resümierte das Fachmagazin The Clarinet, und auch der Rezensent des SPIEGEL schwärmte jüngst vom »farbenreich-schillernden Klarinettenklang des hochvirtuosen Bläsers,« der inzwischen zu den gefragten Solisten, Kammermusikern und Pädagogen der jüngeren Generation gehört. Internationale Anerkennung erlangte er zudem mit seinen textkritischen Neuausgaben berühmter Klarinettenwerke und zahlreichen eigenen Klarinettenbearbeitungen bekannter Kompositionen, die bei so renommierten Verlagen wie Breitkopf & Härtel, Henle und Peters erschienen sind.

 

In seiner Heimatstadt Fulda erhielt der Klarinettist als Zwölfjähriger den ersten Klarinettenunterricht bei Bernd Scheunert und Bruce Edwards. In der Meisterklasse von Ralph Manno an der Hochschule für Musik und Tanz Köln absolvierte er die künstlerische Reifeprüfung und schloss 2011 seinen Master »mit Auszeichnung« in den Fächern Solo- und Kammermusik ab. Ein Gaststudium an der Indiana University Bloomington bei Howard Klug und Alfred Prinz sowie eine Vielzahl internationaler Meister- und Kammermusikkurse waren weitere Stationen seiner Ausbildung. Wichtige künstlerische Impulse erhielt er außerdem von Sabine Meyer in Lübeck, Sharon Kam in Hannover, Charles Neidich in Bamberg, Anthony Spiri in Köln, Karl Leister in Berlin und Sir Alan Hacker in London. Nicolai Pfeffer spielt Klarinetten von Schwenk & Seggelke und F. Arthur Uebel. 

​

Solist und Kammermusiker

​

Nicolai Pfeffer hat sowohl als Solist als auch als leidenschaftlicher Kammermusiker einen Namen als stilsicherer, virtuoser Klarinettist erlangt. 2018 debütierte Nicolai Pfeffer als Solist in Rossinis Klarinettenkonzert mit dem Orchester der Mailänder Scala unter Maestro Fabio Luisi. Mit dem Pianisten Felix Wahl verbindet ihn seit vielen Jahren eine rege künstlerische Zusammenarbeit.

 

Nicolai Pfeffer war außerdem bereits in den wichtigsten Konzertsälen Deutschlands sowie bei zahlreichen bekannten Festivals in Europa, den USA, Südamerika und dem Nahen Osten zu hören. Unter anderem musizierte er mit den Pianisten Michail Lifits, Kit Armstrong, Michel Dalberto, den Geigern Ida Bieler, Yury Revich, Christian Tetzlaff und Niklas Liepe, den Cellisten Leonid Gorokhov und Benedict Klöckner sowie mit den Sängerinnen Ingeborg Danz und Maria Aleida. Als Soloklarinettist war er als Gast unter anderem an der Kölner Oper, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, beim Athens State Symphony Orchestra, beim Tbilisi Symphony Orchestra Georgien, beim Györ Symphony Orchestra, beim hr-Sinfonieorchester Frankfurt, beim Orchestra della Toscana Florenz und bei den Bamberger Symphonikern zu hören. Rundfunk- und Fernsehaufnahmen führten ihn unter anderem zu Sky Classica, SRF, Rai und zu verschiedenen Sendeanstalten der ARD. 

​

Diskographie

​

Nach der Debüt-CD mit Werken von Robert Schumann (Soiréestücke, Ersteinspielung), Max Reger (Sonate op. 49 Nr. 2) und Alban Berg (Vier Stücke op. 5) folgte im Brahms-Jahr 2017 gemeinsam mit Felix Wahl eine von der Fachpresse vielbeachtete Einspielung der beiden Sonaten op. 120 von Johannes Brahms (CAvI Music). 2021 legte Pfeffer eine CD-Einspielung mit Mozarts Klarinettenkonzert gemeinsam mit Markus Stenz und dem Orchestra della Toscana aus Florenz sowie eine Einspielung des Klarinettenkonzerts von Johann Stamitz gemeinsam mit dem griechisch-deutschen Dirigenten Ektoras Tartanis und seinem ARGO Ensemble auf historischen Instrumenten vor. Eine neue Einspielung gemeinsam mit dem Orchestra della Toscana und Markus Stenz widmet sich Pfeffers eigenen Orchestrierungen italienischer Opernfantasien sowie zentralen Klarinettenwerken Carl Maria von Webers. 

​

Uraufführungen

​

Nicolai Pfeffer widmet sich einem breiten Repertoire und setzt sich vermehrt für die Aufführung und Entstehung von Neuer Musik ein. Die Komponisten Gilad Hochman, Dirk-Michael Kirsch, Greg Bartholomew und Michael Ostrzyga widmeten ihm eigene Solo- und Kammermusikkompositionen mit Klavier.

​

Pädagogik

​

Nicolai Pfeffer ist ein geschätzter Pädagoge: Seit 2013 unterrichtet er als Lehrbeauftragter für Klarinette (BA/MM) und Fachdidaktik an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Seit 2016 lehrt er außerdem Klarinettendidaktik und -methodik an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover sowie an der Hochschule für Künste Bremen. Nicolai Pfeffer engagiert sich innerhalb des Pre-College Cologne (HfMT Köln) sowie des Kammermusikzentrums NRW für eine intensive Förderung musikalisch hochbegabter Kinder und Jugendlicher. Pfeffer lehrt zudem ab dem Wintersemester 2022/23 als Hauptfachdozent für Klarinette an der Talent Music University of Music in Brescia, Italien.

 

Pfeffer ist ein gern gesehener Juror bei nationalen und internationalen Klarinettenwettbewerben, zuletzt im Rahmen des International Clarinet Competition »Saverio Mercadante« in Bari sowie der vergangenen Ausgabe des International Clarinet Competition Vienna u.a.. 

​

Notenausgaben im Urtext und kreative Arrangements

​

Neben seiner künstlerischen Tätigkeit liegt Nicolai Pfeffer auch die musikwissenschaftliche Arbeit am Herzen. Als Herausgeber und Bearbeiter zeichnet Nicolai Pfeffer für zahlreiche Editionen klassisch-romantischer Klarinettenwerke verantwortlich, die bei den Verlagen G. Henle, Breitkopf & Härtel, Bärenreiter und Peters erschienen und international als Referenzausgabe anerkannt sind. Darüber hinaus entstanden eigens angefertigte Bearbeitungen und Arrangements für Ralph Manno, Anette Maiburg, Sebastian Manz, das Signum Saxophone Quartet, Jonathan Cohler, Gabor Varga, Andreas Ottensamer, Pavel Vinnitsky, Andrew Marriner, Sérgio Fernandes Pires, Jonas Kaufmann, Guido Schiefen, Sabine Meyer und viele weitere.

 

Von Pfeffer persönlich angefertigte Orchestrierungen italienischer Opernfantasien wurden in der vergangenen Saison 2019/2020 mit dem Dubrovnik Symphony Orchestra, dem Israel Chamber Orchestra und der israelischen Raanana Symphonette uraufgeführt. Weitere Aufführungen folgten unter anderem in der Berliner Philharmonie, der Liederhalle Stuttgart und dem Münchner Prinzregententheater mit der Camerata Salzburg sowie auf dem Rheingau Musikfestival. 

​

​