Eine große Freude

Als gemeinsames Kammermusik-Debüt haben der Klarinettist Nicolai Pfeffer und der Pianist Felix Wahl nun Spätwerke von Johannes Brahms eingespielt, die beiden Klarinetten-Sonaten op. 120 sowie die Klavierstücke op. 119. Die Begegnung mit dem Klarinettisten Richard Mühlfeld hatte Brahms in späten Jahren dazu angeregt, die zwei Sonaten für Klarinette zu schreiben. Auch die Klavierstücke op. 119 unterscheiden sich charakterlich von früheren Klavierwerken und machen Brahms' größere lntrovertiertheit im Alter deutlich. Beschwingt und in romantischen Klängen setzen Pfeffer und Wahl die beiden Sonaten um, wobei Wahls kraftvolles Spiel einen vielleicht ungewöhnlichen, aber sehr schönen Kontrast zu Pfeffers schwebenden Melodien bildet. Bei jeder passenden Gelegenheit tritt Wahl hier auch aus seinem Begleiter-Status heraus - hier handelt es sich um zwei gleichberechtigte musikalische Partner. Nuancenreich gelingen den beiden jungen Musikern die beiden Sonaten f-Moll und EsDur, die in sich und in der Gegenüberstellung ausgesprochen verschieden sind. Ergänzt wird die Aufnahme mit den letzten Dingen Johonnes Brahms' von den Klavierstücken op. 119, also auch hier ein später Endpunkt einer für Brahms sehr wichtigen Gattung. Die in der Mitte der Aufnahme platzierten Stücke werden von Felix Wohl nicht weniger sensibel und farbenreich umgesetzt. Wie die beiden Musiker im Interview erzählen, war eine reine Brahms-Aufnahme zunächst gar nicht von ihnen geplant. Dass es sich so ergeben hat, ist völlig schlüssig und macht diese Aufnahme zu einer großen Freude für alle Freunde Brahms'scher Kammermusik.